News vom 23.04.2015, von Florian Harfst
Endlich werden die Tage wieder länger und die Temperaturen höher. Also raus aus der Halle und ran an den echten Fels! Denn was gibt es Schöneres, als nach mehreren Monaten mit Plastikgriffen und chalkgefüllter Hallenluft wieder echten Fels an den Händen zu spüren, ohne dass dabei die Finger einfrieren?
Damit beim Draußen-Klettern nichts schiefgehen kann, sind mehrere Dinge zu beachten. Grundsätzlich gilt, dass jedes Klettergebiet seine Eigenheiten hat. Die Felsqualität und unterschiedliche Absicherung sind dabei besonders wichtige Faktoren, über die du dir im Vorfeld im Klaren sein solltest. Ebenso entscheidend ist die Frage, ob dein Kletterseil lang genug ist für die geplante Route - Seile mit 70 oder sogar 80 Metern Länge sind in Klettergärten mittlerweile nicht unüblich. Nicht vergessen werden sollte in jedem Fall der Knoten im Seilende, denn so kann der Kletternde beim Ablassen nicht unkontrolliert zu Boden stürzen, wenn das Seil zu kurz sein sollte.
Außerdem stellt sich die Frage, welches Sicherungsgerät im Klettergarten am sinnvollsten ist. Der österreichische Alpenverein empfiehlt Halbautomaten oder Autotuber wie das GriGri 2, Smart, ClickUp, Ergo Belay System und Mega Jul, da sie das Seil bei einem Sturz zusätzlich blockieren.
Außerdem hat der Alpenverein zehn Regeln aufgestellt, die es stets zu beachten gilt:
1. Partnercheck vor jedem Start!
Kontrolliert gegenseitig: Gurtverschlüsse, Anseilknoten, Anseilpunkt, Karabinerverschluss, Sicherungsgerät und ob das Seilende abgeknotet ist.
2. Volle Aufmerksamkeit beim Sichern!
Sichern ist Präzisionsarbeit! Die gesamte Aufmerksamkeit gehört dem Kletterer und der Partnersicherung. Kein Schlappseil! Richtigen Standort wählen.
3. Sicherungsgerät richtig bedienen!
Mache dich mit deinem Sicherungsgerät vertraut und beachte das „Bremshandprinzip“: eine Hand umschließt immer das Bremsseil.
4. Klare Kommunikation!
Kommunikationsregeln vor Kletterbeginn vereinbaren. Informiere deinen Partner, bevor du dich ins Seil hängst.
5. Zwischensicherungen richtig einhängen!
Alle Zwischensicherungen aus möglichst stabiler Position - nicht überstreckt - einhängen. Auf den richtigen Seilverlauf achten.
6. Kein Toprope an einzelnem Karabiner!
Die Toprope-Verankerung muss aus zwei unabhängigen Sicherungspunkten bestehen. Das Seil muss in mindestens zwei Karabiner eingehängt sein.
7. Sturzraum freihalten!
Nicht übereinander klettern! Am Boden und an der Wand auf freien Sturzraum achten. Achtung bei Pendelstürzen.
8. Vorsicht beim Ablassen & Abseilen!
Nie Seil auf Seil - Ablassen nur über Umlenkungen aus Metall! Partner langsam und gleichmäßig ablassen. Beim Abseilen die Seilenden verknoten und eine Absturzsicherung (Kurzprusik) verwenden.
9. Schütze Kopf & Körper!
Ein Helm schützt dich vor Kopfverletzungen bei Stürzen und Steinschlag! Bei alpinen Klettertouren ist der Helm Standard. Aufwärmen vor dem Klettern schützt deine Gelenke, Sehnen und Muskeln.
10. Sicher bouldern!
Achte auf einen sicheren Absprungbereich. Aktives Spotten und ein Crashpad können Verletzungen verhindern.
Quelle: Österreichischer Alpenverein
