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Dynamisches Klettern

Dynamisches Klettern kommt überall dort zum Einsatz, wo die Abstände zum nächsten Griff zu groß sind und nicht über Zwischentritte und -griffe erreicht werden können.
In so einer Situation bietet es sich an, die Entfernung dynamisch zu überbrücken. Dabei wird die stabile Position aufgegeben und zum nächsten Griff ‚gehüpft‘, im Extremfall sogar gesprungen, wobei der Kontakt zur Wand völlig aufgegeben wird.
Allerdings liegt solch ein ‚Alles-oder Nichts-Zug‘ nicht jedem und zudem ist der 'Dynamo' (Dyno) auch nicht grade die leichteste Übung beim Klettern. Es ist ein physisch wie psychisch sehr anstrengender Zug und erfordert ein hohes Maß an Konzentration, Körperbeherrschung und Entschlossenheit. Wer ihn beherrscht, steigert seine Chance höhere Schwierigkeitsgrade zu klettern.

Wie einleitend beschrieben, wird eine Klettertechnik in drei Phasen eingeteilt. Das dynamische Klettern bildet hier keine Ausnahme, allerdings gibt es im Gegensatz zu den anderen, statischen Klettertechniken eine Abänderung. Während die Vorbereitungs- und Endphasen gleich sind, unterscheiden sich die Hauptphasen. Beim ‚normalen‘ Klettern ist die Bewegung statisch, beim dynamischen Klettern geprägt durch die Ausnutzung der erzeugten Bewegungsenergie.
Oft gehen auch die Vorbereitungs- und Endphase ineinander über, wodurch eine fließende Kletterbewegung entsteht.

Der Bewegungsablauf gestaltet sich wie folgt:

1. Phase: Vorbereitung
Impliziert die Orientierung zur Vorbereitung der nachfolgenden Bewegung, das unbelastete Antreten und Greifen und die Stabilisierung des Körperschwerpunktes (KPS).

2. Phase: Hauptphase

  • Erzeugung einer Körperspannung, um den Körper zu beschleunigen (hocken).
  • Beschleunigung des Schwerpunktes in Bewegungsrichtung: Die Kraft kommt aus den Beinen, der KPS muss nahe an der Wand gehalten werden, die Beine ganz strecken, mit den Armen so lange wie möglich am Griff bleiben und ziehen.
  • Ist das Optimum der Beschleunigung erreicht, erfolgt das Umgreifen. Dabei die Körperspannung nicht verlieren und den Greifarm nahe am Körper nach oben führen.
  • Das Weitergreifen geschieht entweder mit einer Hand (Dynamo) oder mit beiden Händen (Doppel-Dynamo).

3. Phase: Endphase
Herstellen eines stabilen Gleichgewichts

Wichtig ist es, nicht nur den Zielpunkt genau anzupeilen, sondern auch den Kopf frei von Angst vor einem möglichen Scheitern (also Stürzen) zu machen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, begleitet diese Klettertechnik doch ein hohes Sturzrisiko. Außerdem sind die Stürze nach einem Dynamo aufgrund der zugeführten Bewegungsenergie auch schwieriger zu kontrollieren als Stürze statischer Techniken.
Das Abbauen der Angst kann nur durch Üben erreicht werden. Sturztraining kann in diesem Fall ebenfalls Abhilfe schaffen, denn wer weiß, wie die Situation, die sich möglicherweise einstellt aussieht und vor ihr keine Angst mehr hat, hat auch den Kopf frei für den anstehenden Zug. Dies gilt natürlich nicht nur für dynamische Kletterzüge!

Eine weitere Art des dynamischen Kletterns ist das dynamische Weitertreten. Dabei wird ein Fuß mit Schwung auf den nächsten Tritt gesetzt.