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Hoch im Norden – eine gelungene Neuauflage

News vom 16.04.2021, von Florian Harfst

Felsen im Ith

Endlich ist er da – der Kletterführer Hoch im Norden in neuer, mittlerweile dritter Auflage. Doch warum ist es uns eine Nachricht wert? Das machen wir von Chalkr bei anderen Kletterführer-Neuauflagen doch auch nicht.
Die Antwort ist ganz einfach: Chalkr hat seine Basis in Hannover, also mitten im Einzugsgebiet der Hoch-im-Norden-Felsen oder wie wir hier sagen: Klippen.

Natürlich ist mit dieser Nähe ein besonderes Interesse verknüpft und Vorfreude lag seit der Ankündigung der Neuauflage in der Luft.
Endlich würden sich die Geheimnisse lüften, denn mitunter hörten wir beim Klettern Bohrlärm. Außerdem fanden wir immer wieder Projekte vor, die auf ihre Befreiung warteten. Beides hinterließ bei uns Fragen und Vorfreude.

Neben diesen hör- und sichtbaren Aktivitäten wurde hinter vorgehaltener Hand getuschelt, da täte sich etwas in Delligsen und auch rund um die Lockmauer (Imsen) seien interessante neue Routen entstanden. Jede und jeder von Chalkr hatte etwas beizutragen, hatte eigene Informationsfetzen.
Dann fingen die Autoren an, in den sozialen Medien über die Neuauflage zu berichten. Die Spannung stieg und wir gehörten zu den Glücklichen, die den neuen Hoch im Norden als erstes in der Hand hielten.

Beim Blick ins Inhaltsverzeichnis fiel nicht nur auf, dass die Gebietsliste länger geworden ist, sondern auch, dass sich die Autoren an die Namen der Klettergebiete gemacht haben. Reduktion scheint das Stichwort zu sein. Verschwunden sind die Klippen und Steinbrüche aus den Namen und nur noch Ortsnamen sind zu lesen. Beispielsweise wurde aus Holzener Klippen Holzen. Meine Vermutung ist, die Autoren haben sich dem allgemeinen (norddeutschem wortkargen) Sprachgebrauch angepasst, denn keiner sagt, „ich fahre heute zum Klettern an die Holzener Klippen“, sondern nur kurz „heute Holzen“ oder so ähnlich.

Das Zweite, was beim Durchblättern auffällt, sind die vielen neuen Fotos, die Einzug gehalten haben. In der Zweitauflage, waren noch viele aus der ersten zu finden. Doch das hat sich geändert. Für uns, die wir hier regelmäßig an den Felsen anzutreffen sind, zeigen sich eine Menge bekannte Gesichter. Viele der Kletterer auf den Fotos, sind an den Wänden und den wenigen Türmen anzutreffen.

Ein Blick in das Vorwort offenbart uns, dass wir uns auf rund 150 neue Touren freuen dürfen. Allein 35 davon, sind in Bisperode zu finden. Ein Grund mehr, den langen Zustieg auf sich zu nehmen und sich die Finger am neuen Futter langzuziehen.
Doch auch bisher vernachlässigte Gebiete sind aufgewertet worden. Es finden sich in Delligsen 32 und in Imsen 29 neue Routen. Delligsen wurde bisher von den Autoren als nicht-lohnenswert eingestuft, doch irgendwer hat hier viel Ehrgeiz und Überzeugungskraft bewiesen. Die Masse der Routen liegt im 6. bis 7. Schwierigkeitsgrad, doch auch darüber ist einiges zu finden. Sogar Potential für einen Elfer wurde bereits entdeckt. Die Anmerkung der Autoren, für die Einstiege sei alpine Erfahrung sinnvoll und danach kann sich der Kletterer an Premiumfels erfreuen, kann ich nur unterstützen. In den Einstiegen ist nicht alles fest, was man gerne als Tritt oder Griff nutzen würde, doch ich bin guter Dinge, dass die Veröffentlichung des Topos viele Kletterer anziehen wird, die automatisch ein wenig aus- und aufräumen.
Die Routenauswahl in Imsen wird vermutlich eher die Schwerkletterer anlocken. Die Masse ist im 8. Grad und aufwärts und das an vergleichsweise kurzen Wänden. Wir haben gehört und gesehen, es ist dort sehr idyllisch und lohnenswert.
Ganz neu im Kletterführer ist Garlebsen. Ein Sandsteinbruch mit sechs Routen zwischen 7- und 9+/10-.
Der Rest der neuen Routen sind Nacherschließungen in den anderen Gebieten, die am Datum der Erstbegehung leicht zu erkennen sind.
Keine neue Route, doch eine sehr praktische Neuerung sind die QR-Codes für die Navigations-App. Einfach die Smartphone-Kamera darauf richten und schon erfolgt die Weiterleitung zum Kartenprogramm mit dem eingezeichneten Zielpunkt. Vorbei sind die Zeiten, an denen die Suche der Parkplätze und Felsen länger ist als die Kletterzeit.

Glücklicherweise ist trotzdem vieles beim Alten geblieben. Unsere liebgewonnenen Kletterziele sind alle noch enthalten – es ist einfach toll, was der Norden zu bieten hat.

Und noch etwas ist, wie wir es aus den letzten Monaten gewohnt sind:
Wir fuhren mit der Neuauflage im Gepäck zum Klettern. Noch immer hören wir Bohrer und sehen Haken mit Projekt-Bänzeln, vor denen wir geduldig warten, bis sie befreit sind.
Es bleibt weiter spannend im Norden.
Unser Fazit: Es ist eine gelungene und lohnenswerte Neuauflage.

Und natürlich kannst du den Hoch im Norden Kletterführer bei uns im Shop bestellen.



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