Eine Tricam ist ein spezieller Klemmkeil bzw. ein sogenannter Drehmomentkeil. Somit ist die Cam ein Gerät um eine mobile Zwischensicherung anzubringen. Die Tricam besteht aus einem Metallkörper mit drei (tri) Nocken (engl. cam) ohne bewegliche Teile und einer Schlinge, in die eine Expresse oder ein Karabiner eingehängt werden kann. Der Keil besteht aus einem halbrunden Metallstück in Form eines Kreissegments, mit einer pyramidenförmigen Spitze auf der gegenüberliegenden Seite.
Tricams werden seit mehreren Jahrzehnten, seit den 70er Jahren durch den italienischen Bergsportausrüster Camp hergestellt. Sie werden einzeln oder im Set angeboten; die verschiedenen Größen sind durch unterschiedliche Farben voneinander leicht zu unterscheiden.
Tricams werden auch abfällig als "Friends für Arme" bezeichnet, da sie, aktiv gelegt, ähnliche Vorteile wie Friends bieten, aber nur einen Bruchteil davon kosten. Durch die Einführung der Friends und deren ständige Weiterentwicklung ist die Tricam heutzutage nicht mehr allzu gebräuchlich.
Tricam Einsatzbereich
Eine Camp Tricam ist ein idealer Lochkeil, d.h. ein Keil, der auch in Löcher platziert werden kann. Ansonsten hat die Cam aber auch ein großes Einsatzspektrum in vertikalen oder senkrechten Rissen. Wie bei allen mobilen Sicherungen ist die Sturzrichtung beim Legen zu beachten.
Die Tricam ist in über 10 Größen erhältlich und deckt damit Rissbreiten von 10mm bis 14cm ab.
Tricam Funktionsprinzip
Eine Tricam lässt sich in zwei unterschiedlichen Arten "legen". Zum einen als Keilersatz passiv gelegt, wie einen Klemmkeil, zum anderen aktiv gelegt als Drehmomentkeil.
Aktiv gelegt
Aktiv wird die Tricam gelegt, indem die eingenähte Bandschlinge um den Keil herum läuft, so dass sie bei Belastung den Klemmkeil verdreht und dieser so im Riss oder Felsloch festgezogen und damit gehalten wird. D.h. wirkt Zug auf den Tricam-Klemmkeil folgt er so lange seinem Drehmoment, bis er blockiert.
In vereisten oder verschmutzen Löchern funktioniert dieses Prinzip hervorragend, da sich der Klemmkeil mit der Spitze ins Eis oder Strukturen unter dem Schmutz bohrt.
Sein Vorteil gegenüber anderen Klemmgeräten liegt darin, dass er in lochartigen Strukturen eines Felsens verklemmt werden kann. Dabei bilden sich drei Kontaktpunkte zum Fels: Zwei liegen auf den Außenkanten des Kreissegmentes und der dritte auf der Spitze.
Passiv gelegt
Zusätzlich um die Hauptfunktion des Drehmoments, kann eine Tricam wie ein einfache Keil in Risse und Spalten gelegt werden. Hierbei ist zu beachten, dass die niedriger angegebene maximale Zugbelastung wirkt, d.h. der Klemmkeil weniger belastet werden kann.
Tricam Arten
Das Unternehmen Camp stellt derzeit drei unterschiedliche Modelle der Tricams her. Diese werden im folgenden kurz beschrieben.
Tricam mit Nylonband
Die Klassiker der Tricams werden in über 10 Größen ausgeliefert und sind mit einer klassischen Nylon-Bandschlinge versehen. Hierdurch sind sie schwerer als die mit Dyneemaband ausgestatteten, haben aber den Vorteil, eine höhere Lebensdauer zu haben. Nylonbänder sind generell nicht so anfällig gegen Abrieb oder scharfe Kanten.
Tricam mit Dyneemaband
Die mit einer Dyneemaschlinge ausgestatteten Tricams sind die Leichtgewichte der drei Arten und liegen ebenso wie die Nylonvariante in verschiedensten Größen vor.
Tricam Evo
Eine Weiterentwicklung der Tricams sind die "Camp Tricam Evo", die gegenüber den beiden klassischen Varianten zwei weitere Vorteile haben:
Bei den Tricam Evo ist die Nylonschlinge so stark vernäht, dass sie stabil genug ist, um den Drehmomentkeil auch tiefer in Risse und Spalten einzubringen. Dies gleicht den Nachteil der klassischen Varianten aus, die grundsätzlich am Keil selber gehalten, platziert werden mussten. Durch dieses einfache Prinzip haben die Evos einen ähnliche Vorteil wie Friends, die auch durch ihren Steg tiefer platziert werden können.
Des weiteren wurden die Camp Evos am Metallteil so verändert, dass eine weitere Platzierungsoption besteht, wenn man die Tricam passiv als Keil verwendet.