Der Dolomit (Dolomitstein) wurde nach dem französischen Geologen Déodat de Dolomieu (1750 - 1801) benannt und ist ein Sedimentgestein marinen Ursprungs, das zu mindestens 90% aus dem gleichnamigen Mineral besteht. Man geht davon aus, dass das Gestein durch sekundäre Dolomitisierung von Aragonit und Kalzit entsteht, denn als Ausfällung im Meerwasser kommt es nur selten vor.
Chemisch wird das gesteinsbildende Mineral mit folgender Formel beschrieben: CaMg[CO3]2.
Der Unterschied zum Kalkstein kann anhand der feinen Kristalle des Gesteins bestimmt werden, deren Spaltflächen im Sonnenlicht glitzern. Die Felsoberfläche ist nicht glatt wie beim Kalkstein sondern splitterig. Am sichersten ist allerdings die Unterscheidung mittels Salzsäure. Während Kalkstein bei einem Kontakt mit Salzsäure unmittelbar reagiert, zeigt Dolomitstein keine bzw. nur eine schwache Reaktion, was auf die kleinere Ionengröße des Magnesiummoleküls (Mg) zurückzuführen ist. Durch die geringere Größe erfolgt nämlich der Austausch der Liganden langsamer als beim Calcium (Ca).
Dolomit ist weltweit zu finden und kommt, bedingt durch seine Entstehung, oft in Vergesellschaftung mit Kalkstein vor.
Als bekanntester Gebirgszug sind die italienischen Dolomiten zu nennen. In den Alpen findet man jedoch noch weitere Gebiete, die aus dem Gestein Dolomit aufgebaut sind (Hauptdolomit). In Deutschland ist das Gestein in Mittel- und Süddeutschland zu finden. Seine Färbung reicht von Weiß, über Elfenbein, Hellgrau, Grau-Gelb bis zu Grün-Grau.
Verwendung findet der Dolomitstein als Bodenbelag, Baumaterial und Grobschotter. In zerkleinerter Form dient er der Herstellung von Stahl, als Filtermaterial zur Wasseraufbereitung und als Düngemittel.
Klettern im Dolomit
Im Vergleich zum Kalkstein ist Dolomit härter, zugleich aber auch spröder. Aufgrund der schwach ausgeprägten Reaktion mit Säure ist dieses Gestein auch deutlich verwitterungsresistenter als der chemisch verwandte Kalkstein. Allerdings entstehen aufgrund der höheren Spröde in den Gesteinsblöcken viele Bruchzonen und Klüfte, die eine große Angriffsfläche für Verwitterungsprozesse und Erosion bieten. Außerdem sammelt sich in den feinen Löchern des Gesteins Regenwasser, das im Winter durch Frostsprengung das Ablösen von Teilen des Dolomits verursacht. Somit entsteht viel Schutt, durch das sich ablösende Material (siehe Schuttfächer im Bild).
Das macht eine Sache wohl klar… ohne Kletterhelm geht hier gar nichts!
Auch das Legen von Klemmgeräten und -keilen ist schwierig, da sie sich oft aus den Rissen und Spalten im Gestein lösen. Bandschlinge mit sich zu führen kann von Vorteil sein, denn man trifft häufig genug auf Sanduhren zum Sichern.