Unter dem Begriff Stahl werden metallische Legierungen zusammengefasst, deren Hauptbestandteil Eisen ist. Das europäische Register führt über 2400 Stahlsorten. Aus dieser Vielzahl ergeben sich verschiedest ausgeprägte Eigenschaften, die je nach Stahlart variieren. Hauptsächlich betreffen diese Eigenschaften: Festigkeit, Korrosionsverhalten, Verformbarkeit und Schweißeignung.
Das wichtigste Legierungselement ist der Kohlenstoff. Je höher die Konzentration von Kohlenstoff ist, desto fester ist der Stahl. Damit einher geht jedoch auch eine höhere Spröde.
Es existieren drei Prozesse (Legierung, Wärmebehandlung, Kaltverformung), die in Kombination miteinander oder einzeln dazu genutzt werden können Stahleigenschaften zu verändern.
Legierungen können z.B. genutzt werden, um den Stahl härter (Chromlegierung), hitzebeständiger (Wolframlegierung) oder elastischer (Vanadiumlegierung) zu machen. Begleitet durch die Zugabe dieser Stahlveredler, wird das Endprodukt zugleich Korrosionsbeständiger und zeichnet sich durch eine gute Verformbarkeit aus.
Um die große Bandbreite an Stahlarten übersichtlich zu gestalten, sind sie je nach den verwendeten Legierungselementen, Gefügebestandteilen und den mechanischen Eigenschaften in Kategorien eingeteilt.
Ökologisch betrachtet ist Stahl ein guter Werkstoff, da er ohne Qualitätsverlust immer und immer wieder recycelt werden kann. Die Energie, die zum Schmelzen benötigt wird, ist jedoch hoch, da sehr hohe Temperaturen erreicht werden müssen. Auch die CO2-Emission bei der Roheisenherstellung ist hoch. Es wird nach neuen Methoden gesucht, Roheisen herzustellen, jedoch wurde dabei noch kein Verfahren erschlossen, welches die CO2-Emission senken könnte.
Seitdem vor ca. 3000 Jahren zum ersten Mal einfacher Stahl hergestellt wurde, hat seine Bedeutung immer mehr zugenommen. Heute sieht sich die Stahlindustrie einer höheren Nachfrage gegenüber, als sie aus den bestehenden Eisenerzressourcen und Stahlschrott decken kann. Auch die zur Verhüttung notwenigen Stoffe Koks und Erdöl sind rar. Zurzeit ist Stahl gefragt, dabei aber knapp und als Folge daraus teuer.
Den größten Bedarf an Stahl haben momentan China, Indien und Brasilien.