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Zelte, Tarps und Zeltzubehör

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Das Zelt – Dein mobiles Heim für unterwegs

Wenn du in der Natur übernachten willst, ist ein Zelt ein unverzichtbarer Begleiter auf deiner Tour. Ob beim Bouldertrip nach Fontainebleau, Klettern in Arco, einer Rucksacktour, einer ausgewachsenen Expedition oder auch einfach auf dem Campingplatz, die mobilen Behausungen aus Stoff kommen überall zum Einsatz.
Die Auswahl bei Zelten ist riesig, daher fällt die Entscheidung für ein Modell oft nicht leicht, ein wenig Hintergrundwissen kann die Sache aber einfacher machen.

Die Größe des Zeltes

Zuallererst solltest du dir die Frage stellen, wie viele Personen in dem Zelt schlafen sollen und mit wie viel Gepäck zu rechnen ist. Dabei hilft es, die genauen Abmessungen des Zelts zu prüfen, in manchen sehr leichten Trekkingzelten können große Menschen schon manchmal ein Platzproblem bekommen. Es kommt auch vor, dass ein 2-Personen Zelt eher etwas für Pärchen ist, da es innen schon recht kuschelig zugehen kann. Neben dem Platzangebot zum Schlafen solltest du überlegen, ob und wie viel Platz für Rucksäcke und andere Ausrüstung gebraucht wird und ob du alles draußen in der Apside (dem Vorzelt) oder lieber drinnen lagern möchtest.

Die Zelt Konstruktion und der Einsatzzweck

Neben der Größe ist auch die Konstruktion des Zeltes ein wichtiges Kriterium. Hier solltest du dir auch Gedanken über den Einsatzzweck machen.
Die gängigste Konstruktion ist das Kuppelzelt. Hier bekommst du eine meist rechteckige Grundfläche, die von einem oder mehreren Gestängebögen, die sich in einem Punkt kreuzen, überspannt wird. Diese tragen Außen- und Innenzelt und sorgen dafür, dass das Zelt von selbst steht, es muss also bei Windstille nicht unbedingt extra abgespannt werden, was ein Vorteil bei sehr harten oder steinigen Böden ist. Durch die Halbkugelform haben Kuppelzelte ein gutes Verhältnis aus Grundfläche und Innenvolumen und bieten recht viel Kopf- und Ellenbogenfreiheit. Die Kuppeln sind so etwas wie die Allrounder unter den Zelten und eignen sich gut für jeden Einsatzbereich, es sei denn, es ist mit extremen Wetterlagen zu rechnen.

Viele Ultraleichtzelte kommen häufig als Kuppelzelte daher, die kleineren 1 und 2-Personen Zelte auch öfters in einer an ein Tunnelzelt angelehnten Keilform. Das kommt daher, da diese Formen mit relativ wenig Gestänge auskommen, wodurch Gewicht eingespart werden kann. Oft können bei den Ultraleichtzelten auch nur das Außenzelt oder nur das Innenzelt aufgebaut werden, so lassen sich Gewicht und Packmaß noch weiter reduzieren. Diese sehr leichten Zelte eignen sich vor allem für Rucksackabenteuer, anspruchsvolle Unternehmungen in den Bergen oder Touren mit dem Bike, hier bieten manche Hersteller auch spezielle Bikepacks an, bei denen das Gestänge besonders kurz zusammengefaltet werden kann. Geringes Gewicht, ein einfacher, schneller Aufbau und ein kleines Packmaß stehen bei diesen Zelten im Vordergrund.

Eine Sonderform des Kuppelzeltes ist das Geodätzelt. Hier kreuzt sich das Gestänge allerdings an mehreren Stellen, wodurch der Druck den Wind oder Schnee auf das Zelt ausüben, sehr viel besser verteilt wird. Daher ist ein Geodät viel stabiler als ein normales Kuppelzelt. Diese Zelte werden oft bei Expeditionen eingesetzt, wo im extremen Gelände Wetter- und Windschutz sehr hohen Anforderungen entsprechen müssen.

Tunnelzelte sehen aus wie ein halbierter Zylinder und haben ebenfalls meist eine rechteckige Grundfläche. Bei dieser Konstruktion kreuzt sich das Gestänge nicht, die Bögen sind parallel von vorne nach hinten angeordnet. Wenn du dein Tunnelzelt richtig positionierst (längs zum Wind) und es gut abspannst, kann es recht starken Kräften widerstehen. Ein weiterer Vorteil ist das sehr gute Verhältnis aus Grundfläche und Innenvolumen, außerdem bieten Tunnelzelte über die gesamte Länge die maximale Höhe.

Campingzelte und Familienzelte bieten viel Platz und oft auch ein großes Vorzelt, in dem sogar ein Tisch und Stühle Platz finden. Da diese Zelte meist mit dem Auto transportiert werden, sind Gewicht und Packmaß nicht so entscheidend, hier steht vielmehr der Komfort im Vordergrund. Campingzelte sind oft eine Kombination aus Kuppelzelt für den Schlafbereich und Tunnelzelt für den „Wohnbereich“ oder eine Konstruktion aus mehreren miteinander verbundenen Kuppeln.

Inzwischen gibt es auch aufblasbare Zelte. Hier ersetzen Luftkammern, die für die nötige Stabilität sorgen, das Gestänge. Diese Zelte lassen sich recht einfach und mühelos aufbauen, wenn du eine elektrische Pumpe benutzt, kannst du sogar schon einmal den Grill anwerfen und es dir im Campingstuhl bequem machen, während sich das Zelt quasi selbst aufbaut.

Materialien für Zelte

Bei Zelten kommen heutzutage hauptsächlich Polyamid (Nylon) oder Polyester für Außen- und Innenzelt zum Einsatz. Polyamid ist besonders robust, abriebfest und reißfest, hat aber den Nachteil, dass das Material auf den UV-Anteil im Sonnenlicht empfindlich reagiert. Außerdem dehnt sich Polyamid aus, wenn es feucht wird, es kann also sein, dass nach einem Regenguss nachgespannt werden muss. Um diese Eigenschaften zu kompensieren benutzen die Hersteller bei hochwertigen Zelten ein Ripstop-Gewebe. Diese Zusatznähte im Stoff (man erkennt ein Ripstop-Material an der sichtbaren quadratischen Struktur dieser Nähte) sorgen für eine noch höhere Reißfestigkeit und verhindern, dass sich das Gewebe ausdehnt. Zudem erhalten viele Zelte eine Silikonbeschichtung, wodurch das Polyamid UV-beständig wird.
Polyester ist leichter als Polyamid, UV-stabil und es dehnt sich bei Nässe auch nicht aus. Allerdings raschelt das Material, wenn das Zelt im Wind steht, der höhere Geräuschpegel kann sich negativ auf den Schlafkomfort auswirken.
Bei Gruppenzelten und Tipis kommt häufig Baumwolle zum Einsatz. Die ist zwar deutlich schwerer als andere Materialien, ist aber auch extrem robust, was bei häufigem Auf- und Abbauen von Vorteil ist.
Das Gestänge der Zelte besteht in der Regel aus Aluminium oder Fiberglas. Die Gestänge aus Aluminium sind stabiler und langlebiger als die aus Fiberglas, wobei es beim Aluminium abhängig von der verwendeten Legierung auch Qualitätsunterschiede gibt.

Die Wassersäule

Die Angabe der Wassersäule macht den Regenschutz, den ein Zelt bietet, vergleichbar. Der Wert gibt an, wie viel Wasserdruck pro Fläche ausgeübt werden muss, bevor Wasser den Stoff durchdringt. Ab einem Wert von 1500 mm gilt ein Stoff als wasserdicht. Allerdings ist dieser Wert für sich genommen noch nicht sehr aussagekräftig, da viele noch andere Faktoren wie zum Beispiel eine Imprägnierung, abgeklebte Nähte oder abgedeckte beziehungsweise wasserdichte Reißverschlüsse die Wasserfestigkeit eines Zeltes beeinflussen.