Polyethylen (PE) ist ein aus Ethen hergestellter thermoplastischer Kunststoff. In einer Polymerisation werden die einzelnen Ethenmonomere zu Polyethylenketten zusammengefügt. Das dazu benötigte Ethen stammt entweder aus petrochemischer Erzeugung (Mineralölbasis) oder aus Ethanol (Alkohol).
Hauptsächlich wird das produzierte Ethen aus petrochemischer Erzeugung bezogen. Durch die in Brasilien produzierten Mengen an Bioethanol wird jedoch auch die biologische Gewinnung zunehmend interessant.
Der Kunststoff besitzt eine Reihe positiver Eigenschaften, die ihn so beliebt machen. Er weist eine hohe Beständigkeit gegenüber Säuren, Laugen, fast allen polaren Lösungsmitteln, Öl, Benzin, Alkohol und andere Chemikalien auf. Polyethylen besitzt weiterhin eine hohe Zähigkeit und ist bruchfest, durch die geringe Wasseraufnahme schwimmt der Kunststoff auf Wasser.
Seine Vorteile sind jedoch nicht nur positiv zu sehen. Dadurch, dass der Kunststoff sehr robust gegenüber vielen Substanzen ist, kann er biologisch nicht abgebaut werden und bleibt als Müll über Jahrhunderte erhalten. Sonnenlicht macht das Material spröde und lässt es in immer kleinere Teile zerfallen, die jedoch nicht in den natürlichen Kreislauf integriert werden.
Bei nicht fachgerechter Entsorgung verschmutzt PE die Umwelt. Eindrucksvoll ist dies am Müllstrudel‘ im Pazifik zu sehen.
Bei einer jährlichen Herstellung von 52 Millionen Tonnen bedeutet das einen großen Haufen nicht biologisch abbaubaren Mülls.
Polyethylen begegnet uns überall im Alltag. Typische Produkte sind Müllsäcke, Flaschen für Reinigungsmittel, Rohrleitungen, Pumpenteile, Zahnräder, Gleitbuchsen, Warmwasserrohre, elektrischer Isolator von Mittel- und Hochspannungskabeln und vieles mehr.