Die Baumwollpflanze (Gossypium) wird seit Jahrtausenden zur Herstellung von Kleidung genutzt. Als Nahrungsmittel hat sie keine Bedeutung erlangt, da sie Giftstoffe enthält.
Es gibt ca. 51 Arten in den Tropen und Subtropen, von denen aber nur vier kultiviert wurden und von Bedeutung für die Gewinnung von Baumwollfasern sind. Genutzt werden die langen Haare, welche die Samen ausbilden (Lint genannt).
Hauptsächlich wird Baumwolle in der Textilindustrie genutzt. Sie ist hautfreundlich und strapazierfähig. Ihre hohe Reißfestigkeit bekommt die Faser durch die Anordnung der Zellulose, die in 20-30 Lagen in gedrehter Form angeordnet ist. Die Faser ist aufgrund ihrer Reißfestigkeit gut geeignet für die Herstellung von Segeltuch, Seilen, Reinigungstextilien oder auch Fischernetze. In Form von Nitrocellulose wird sie sogar zur Herstellung von Munition und Sprengstoff verwendet!
Die Pflanze wird hauptsächlich im ‚Baumwollgürtel‘, zwischen 43° nördlicher und 36° südlicher Breite, angebaut. Dabei sind China, Indien, USA und Pakistan die größten Baumwollproduzenten.
Nachteile des Anbaus:
Die Pflanze ist mehrjährig, wird aber in einjährigen Monokulturen angebaut. Bedingt durch die lange Wachstumszeit der Baumwolle, müssen die Felder rasch neubestellt werden, wodurch keine Möglichkeit besteht, Zwischenfrüchte anzubauen um den Boden wieder aufzuwerten und Unkrautwuchs einzudämmen. Dadurch werden die Monokulturen abhängig von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, was wiederum zu einem hohen CO2-Ausstoß führt. Durch die Herstellung eines Baumwoll-T-Shirts entstehen z.B. 7-9 kg CO2. Nachteilig ist ebenfalls der hohe Wasserverbrauch der Baumwollfelder zu sehen. Daher gilt der großflächige Baumwollanbau unter Umweltschutzaspekten als sehr bedenklich.
Einige Baumwollbauern setzten daher erfreulicherweise auf einen biologischen Anbau ihrer Pflanzen, deren Fasern zur Herstellung von Ökotextilien genutzt werden.