Wissenswertes
Der Harz ist die höchste Erhebung Norddeutschlands. Das Mittelgebirge umfasst eine Fläche von 2.226 km² und hält für kletterbegeisterte Menschen viel ‚kletterwürdiges‘ bereit.
Aufgeteilt ist der Harz in zwei Kletterregionen, den Ost- und den Westharz. Die Erschließung der Ersten Klettertouren im Westharz fand um 1900 und somit ca. 20 Jahre eher als im Ostharz statt. Klettern im Harz hat auch mit Geschichte zu tun, quer über das Gebirge verlief bis 1990 die innerdeutsche Staatsgrenze. Daher entwickelte sich der Klettersport in den Regionen auch lange Jahre unabhängig voneinander. Für den Ostharz gelten die sächsischen Kletterregeln, die Bewertung erfolgt nach der sächsischen Schwierigkeitsskala. Im Westharz, der durch ‚amerikanisches Klettern‘ geprägt ist, erfolgt die Bewertung nach der UIAA-Skala. Da der Harz ein großflächiges Naturschutzgebiet ist, wird gebeten, sich an die Regeln zu halten, um Konflikten mit Naturschützern aus dem Weg zu gehen und zu vermeiden, dass Routen aufgrund von Regelmissachtung geschlossen werden.
Meteorologisch gibt es ebenfalls Unterschiede zwischen den beiden Regionen zu beachten. Während auf der Luv Seite (Westharz) bis zu 1.600 mm Regen im Jahr fallen, ist es auf der Lee Seite (Ostharz) mit 600 mm Niederschlag im Jahr deutlich trockener.
Die Kletterregionen
Klettergebiete im Ostharz
- Harzvorland
- Teufelsmauer
- Regensteingebiet
- Unterharz
- Oberharz
- Ilsenburger Raum
- Ilfelder Porphyrit
Klettergebiete im Westharz
- Goslarer Klippen
- Radautal
- Westharz
- Eckertal (im Kletterführer Ostharz enthalten)
- Okertal
- Innerste- und Granetal
- Hochharz
- Südharz
Kletterschwerpunkte bilden folgende Gebiete:
Schierke (Brocken), Eckertal (Bad Harzburg), Okertal (Goslar), Radautal, Ilsetal, Bodensteiner Klippen, Regensteingebiet, Harzvorland (Halberstadt, Westerhausen), Teufelsmauer (Ballenstedt, Timmenrode, Blankenburg) und Südharz (Ilfeld).
Als geologisch vielfältigstes deutsches Mittelgebirge hält der Harz abwechslungsreiches Klettern bereit. Manche Gesteine, sind 293 Millionen Jahren alt. Die verschiedenen Klettertouren führen über Sandstein, Granit, roten Porphyrit, Kalk und Grauwacke.
In ‚Pauls Kletterbibel‘ sind für den Westharz auf 199 Felsen rund 1099 Klettertouren und für den Ostharz 1273 Klettertouren auf 149 Felsen angegeben.
Auch im Winter kann im Harz geklettert werden. Dafür bieten sich der Rombergwasserfall, Wurmbergsteinbruch und Steinbruch Lautenthal an. Vorausgesetzt, es ist längere Zeit kalt genug.
Weiterführendes
Für den Fall des Fallens
- Notruf 112
- Bergwacht Harz
Zur Kletterausrüstung zählt auch, Kontaktdaten von Krankenhäusern vor Ort, der zuständigen Bergwacht Bereitschaft, ein funktionstüchtiges Telefon sowie einen Gebirgs-Erste-Hilfe Verbandskasten bereit zu halten!
Telefonnummern der Kontaktperson für den Ernstfall sind unter ‚ICE‘ in der Kontaktliste des Mobil-Telefons zu speichern.
Kletterführer
- Apel, Heiko. "HarzBlock - Bouldern im Okertal".
- Brandt, Wolfgang und Wiechmann, Götz. "Wo die Felsnasen schnarchen - Genußklettern an den besten Felsen des Harzes".
- Paul, Klaus. "Paules Kletterbibel - Ostharz" .
- Paul, Klaus. "Paules Kletterbibel - Westharz" .